Selbstbestimmungstheorie: Grundlagen und Bedeutung

Psychologische Grundbedürfnisse der SDT

Das Bedürfnis nach Autonomie beschreibt das Streben des Menschen, das eigene Leben selbstbestimmt und nach persönlichen Werten gestalten zu können. Autonomie bedeutet dabei nicht absolute Unabhängigkeit, sondern vielmehr die Fähigkeit, aus freiem Willen und Überzeugung zu handeln. Wird dieses Bedürfnis erfüllt, erleben sich Menschen als Urheber ihrer Handlungen und Entscheidungen. In Bildung und Beruf führt das Gefühl von Autonomie zu mehr Engagement, Kreativität und Ausdauer. Dagegen führen Kontrollmechanismen und äußere Zwänge häufig zu Demotivation, geringerer Leistungsbereitschaft und sogar Unzufriedenheit. Die Förderung von Autonomie bildet daher einen zentralen Ansatzpunkt, um nachhaltige Motivation und Wachstumspotenziale zu erschließen.

Intrinsische Motivation

Unter intrinsischer Motivation wird jener innere Antrieb verstanden, der aus dem eigenen Interesse oder der Freude an einer Tätigkeit entsteht. Menschen, die aus intrinsischer Motivation heraus handeln, tun dies, weil sie die Aktivität selbst als bereichernd, spannend oder sinnhaft erleben – nicht, um äußere Belohnungen zu erhalten oder Strafen zu vermeiden. Diese Form der Motivation ist besonders langlebig und führt meist zu tieferem Lernen, kreativerem Handeln und größerer Ausdauer. In Situationen, in denen Menschen vollkommen in ihrem Tun aufgehen (Flow-Erleben), spielt die intrinsische Motivation eine zentrale Rolle. Lehrkräfte, Führungskräfte und Eltern sind gefordert, möglichst oft Rahmenbedingungen zu schaffen, die diese Art von Motivation stärken.

Extrinsische Motivation

Bei extrinsischer Motivation steht das Ziel außerhalb der eigentlichen Handlung: Tätigkeiten werden ausgeführt, um bestimmte Belohnungen zu erhalten, Erwartungen zu erfüllen oder Sanktionen zu vermeiden. Diese Form der Motivation ist alltäglich und oft auch notwendig, etwa im beruflichen Kontext oder bei schulischen Verpflichtungen. Die Selbstbestimmungstheorie differenziert innerhalb der extrinsischen Motivation verschiedene Stufen je nach Grad der Selbstbestimmtheit – von äußerem Zwang bis hin zu internalisierten Werten. Je stärker Menschen externe Vorgaben mit eigenen Werten verbinden, desto selbstbestimmter und nachhaltiger wird ihr Verhalten. Werden nur äußere Anreize genutzt, bleibt die Motivation meist oberflächlich und kurzfristig.
In der Schule und im Hochschulbereich spielt die Selbstbestimmungstheorie eine zentrale Rolle bei der Gestaltung von Unterricht und Lernumfeld. Lehrende, die auf Autonomie, Kompetenzentwicklung und soziale Eingebundenheit achten, bewirken nicht nur bessere Lernergebnisse, sondern steigern auch die Lernfreude und Langzeitmotivation der Schülerinnen und Schüler. Eigenverantwortliches und selbstorganisiertes Lernen steht hierbei im Fokus. Dies schließt offene Aufgabenstellungen, Mitspracherechte und Feedbackkultur ein. Wird das Klassenzimmer als unterstützender Raum erlebt, trauen sich Lernende mehr zu und entwickeln eine nachhaltige Lernhaltung, die weit über den Unterricht hinausweist.

Anwendungsbereiche der Selbstbestimmungstheorie

Elmundodeltransportista
Privacy Overview

This website uses cookies so that we can provide you with the best user experience possible. Cookie information is stored in your browser and performs functions such as recognising you when you return to our website and helping our team to understand which sections of the website you find most interesting and useful.